Historic Trophy! Ergebnisse!

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17. June 2016 - 19. June 2016

Ergebnisse, Bilder und Rennbericht sind Online

aktuelle Punktestände HRA sind online

Die ersten Bilder vom Dieter Wildenberg sind auf unsere Facebookseite Online:

https://www.facebook.com/HRA-Historic-Racecar-Association-278920464421/

Hier der Rennbericht:

Da braute sich etwas zusammen

 Text: Erich Kahnt

 Schon die Nennliste zur dritten Runde der HRA-Rennserie und des AvD Historic Cup FFR bei der Historic Trophy auf dem Nürburgring-Grand-Prix-Kurs offenbarte, dass nicht nur das Starterfeld hier quantitativ deutlich üppiger sein würde (tatsächlich waren nachher 55 Autos insgesamt für die Rennläufe qualifiziert), sondern zudem auch qualitativ in der Spitzengruppe, bei den schnellsten Formel-3-Piloten, wohl Einiges „gebacken“ sein würde. Das roch hier und da schon nach Aufrüstung, die Chancen auf Gesamtsiege in den Rennläufen waren in der Eifel doch breiter verteilt als zuletzt in Sachsen-Anhalt.

 So stieg Stefan Scho aus Ochtrup in seinen eigenen 84er Ralt RT3-VW Spiess um, ein Ex-Auto des neuseeländischen Tourenwagen-Profis Paul Radisich, der unter anderem Mitte der 80er Jahre auch einmal zwei Jahre lang an der Seite Damon Hills in der britischen Formel-3-Meisterschaft gefahren war. Scho hatte den Wagen noch mit Toyota-Triebwerk gekauft, aber dann komplett auf VW Spiess umgerüstet. „Das ganze Auto wurde aufmerksam revidiert“, erzählte er am Nürburgring. „Am letzten Samstag erst kam der Motor von Spiess, am Sonntag war ich aus dem Urlaub zurück, und dann haben wir jeden Feierabend vor dem Training bis 23.30 Uhr gearbeitet. Hier muss ich allerdings alles ganz allein machen, ich habe meinen Mechaniker inzwischen nach Hause geschickt, der erwartet sein zweites Kind. Aber ich war schon öfter allein. Wenn nichts dazwischen kommt, sollte ein Podiumsplatz im Gesamtklassement möglich sein.“ Und danach sah es auch unter den wachen Augen von Ralf Langhorst, Mitglied der Spiess-Geschäftsleitung, nach dem Qualifying wahrlich aus: dritter Startplatz Gesamt mit 2.09,257 Minuten.

Martin Hörter aus Ransbach-Baumbach wiederum war für den Nürburgring von seinem Sports2000-Lola T 590 – damit zuletzt noch zweifacher Klassensieger in Oschersleben - auf seinen 82er Formel-3-Ralt RT 3-Alfa Romeo umgestiegen, „um diesen Wagen schon einmal für das Historische Formel-3-Rennen beim AvD-Oldtimer-Grand Prix im August auf selber Strecke einzustellen.“ Er hatte fast ein Jahr lang nicht mehr im Formel-3-Wagen gesessen. „Und dann war ich hier sehr überrascht, ich war gleich Vierter im Qualifying, nur rund 1,7 Sekunden hinter Ringström“, freute er sich nach einer 2.09,6-Minuten-Runde. „Alles ist gut aussortiert, ein rundum sehr stimmiges Auto. Der Wagen lief 1983 in der italienischen Formel-3-Meisterschaft und hatte in der Folge nur drei Vorbesitzer. Eigentlich liebe ich meinen Sports2000, mit dem ich jetzt schon drei Klassensiege einfuhr, obwohl ich vor Saisonbeginn nicht geplant hatte, mit Blick auf die Tabelle zu fahren. So kann ich mir aber hier jetzt den Formel-3-Start leisten. Das Wetter zeigt sich zwar unsicher, aber ich bin die letzten fünf Jahre hier oben VLN gefahren, da kannst du dann Einiges ab, Regen käme mir sogar noch entgegen. Ein bisschen blöd ist nur, dass der zweite Rennlauf erst am späten Sonntagnachmittag ist, da fahre ich zwischendurch nach Hause und gehe mit dem Hund spazieren.“

Dann erfuhr im Vorderfeld noch jemand eine ganz bemerkenswerte Feuertaufe in der HRA-Rennserie, Christian Olsen, der erst 20-jährige Sohn eines HRA-Stammfahrers, des Dänen Tom Olsen. „Das ist jetzt unser Küken“, „bemutterte“ HRA-Rennorganisator Marcel Biehl auch gleich. Am Nürburgring starteten Vater und Sohn Olsen gemeinsam in zwei identisch weißen Formel-3-Martini Mk 39-Alfa Romeo und waren trefflich gelaunt. „Das sind genau die beiden Martini, die 1983 in der französischen Formel-3-Meisterschaft von der Equipe Serge Saulnier unter den Fahrern Patrick Gonin und Frederic de la Vallade eingesetzt wurden“, stellte Vater Tom die Autos vor. „Die waren 1983 Fünfter und Sechster der Meisterschaft mit den Startnummern 14 und 17, so fahren wir hier 214 und 217. Wir sind hier, weil wir alle Autos in dieser Serie lieben und jede Menge Spaß haben. Natürlich versuchen wir, bestmögliche Ergebnisse einzufahren.“

 Und dann war der Junior doch prompt Zweitschnellster des Qualifyings – mit nur 0,07 Sekunden Rückstand auf den Polesetter Michael Ringström im March 753-Toyota (2.07,793 Minuten). „Ich hatte mir gar nichts vorgenommen, hatte keine Idee, wie ich im Vergleich zur Konkurrenz stehen würde, und war total überrascht!“, staunte er. Es war sein allererster Formel-3-Start, bisher war er einige Jahre in diversen Kart-Serien und dann letztes Jahr fünf Rennen in England in einem Radical SR-1 und Tourenwagen zum Erwerb einer internationalen Lizenz gefahren. Anschließend hatte er zwei Testtage in Hockenheim und Silverstone absolviert. „Aber der Nürburgring ist bis jetzt schon einmal meine Lieblingsstrecke.“ Vater Tom Olsen fiel im ersten Training mit Getriebeproblemen aus, schaffte sich dann aber innerhalb von nur sieben Runden auf Startplatz fünf (2.10,284). Beide werden übrigens auch vom Schweden Slim Borgudd, dem ehemaligen ABBA-Schlagzeuger und Formel-1-Piloten bei ATS und Tyrrell Anfang der 80er Jahre, beraten…

Helmut Hess war am Nürburgring zurück - und in gewohnter Manier Trainingsschnellster in der GO3 im Reynard SF 88-Ford (2.11,136), knapp 1,4 Sekunden schneller in der Klasse als der Nächste, Roberto Cocciarelli (Swift DB3-Ford, 2.12,504). Auch der amtierende HRA-Meister Harald Schmeyer im Sports2000-Lola T 492-Ford meldete sich zurück mit – auch auf dem Grand Prix-Kurs persönlich – schnellster Runde in der GO6 (2.14,367), das war Startplatz zehn in der HRA-Gesamtreihenfolge.

Das Feld zur HRA-Rennserie einmal und zum AvD Historic Cup FFR andererseits ging jeweils in separaten  Startgruppen aufgestellt in die Rennläufe. Nach dem Start zu Rennlauf eins übernahm Tabellenführer Michael Ringström das Kommando, allerdings tigerte sich Falk Künster, der schon 2014 beim Historischen Formel-3-Rennen im Rahmen des AvD-Oldtimer-Grand Prix an selber Stelle geglänzt hatte, innerhalb der Startrunde von HRA-Startplatz elf bis auf den zweiten Rang vor – nach der zweiten Runde lag er vorn! Hinter den beiden Kampfhähnen brillierte „das Küken“ Olsen Junior mit völlig abgeklärter sauberer Fahrt in Sichtweite, ebenso ruhig dahinter lag Martin Hörter vor Vater Olsen und Stefan Scho. Hess führte die GO3 knapp vor Cocciarelli an, Volker Böhm (F3-Ralt RT 3/84-Alfa Romeo), Günter Becker (Reynard SF 86-Ford) und Harald Schmeyer als Leader einer diesmal nur dünn besetzten GO 6, der in der Anfangsphase dichter an den schnellsten Formelwagen dran blieb, folgten. Künster und Ringström schenkten sich im Kampf um den Sieg keinen Meter, ihre schnellsten Rundenzeiten fielen sogar noch unter 2.07 Minuten. „Geschwaderflug“ im Sekundenabstand, wiederholt Parallelkurs auf der Geraden, ein Hauch von Gewalt lag über der Szene. Nach der achten Runde lag Ringström wieder vorn. „Es war durch das Feld der Überrundeten hindurch eine Überholschlacht sondergleichen, einmal war er vorn, einmal ich“, gab Künster nachher zu Protokoll. „Mein Wagen lief nicht zu hundert Prozent, ich hatte nicht das Gefühl, dass er die komplette Distanz durchhalten würde. Meine Reifen bauten nach Rennhälfte ab, aber es ließ sich so gerade noch alles kontrollieren.“

Zu Beginn der zehnten Runde ging er wieder parallel und am Ende der Zielgeraden in Führung. In der ersten Linkskurve der „Mercedes-Arena“ aber, als Ringström gerade außen überholte, brach ihm leicht das Heck aus, er touchierte den Dänen, der sich weg drehte. „Das belegen auch Videoaufnahmen“, bekundet Marcel Biehl. So siegte Künster, während Ringström noch hinter Christian Olsen auf Rang drei zurückfiel, der keine drei Sekunden hinter dem Sieger die Ziellinie kreuzte! Stefan Scho als Vierter hatte noch Tom Olsen und Martin Hörter überholt, war aber dennoch nicht wirklich zufrieden. Eine ähnlich heiße Schlacht lieferten sich Hess und Cocciarelli an der Spitze der GO3-Klasse, in der letztlich Roberto Cocciarelli nach anfänglicher Hess-Führung mit nur 0,5 Sekunden Vorsprung die Oberhand behielt. Harald Schmeyer gewann die GO6 vor Markus Deutsch aus Aschheim in einem weiteren Lola T 492, der Niederländer Roel Mulder lag mit einem PRS RH 02 in der GO5 vorn, und Lothar Peters aus Oberhausen siegte mit seinem Merlyn Mk 9-Ford in der Klasse GO4.

 Der zweite Rennlauf am Sonntag wurde dann durch zwei Safety Car-Phasen gebremst, durch eine direkt nach dem Start, nachdem Stefan Scho wegen eines verbrannten Kabels von der Zündspule geradeaus gefahren war, das Auto stand für zwei Runden in der Anbremszone. Nach dem Restart ging Michael Ringström in der „Mercedes-Arena“ an Künster und Olsen vorbei in Führung, und diesmal behielt er sie bis ins Ziel, wobei er mit 2.06,128 Minuten (Schnitt 131,081 km/h) auch die schnellste Runde des Wochenendes drehte. Das Hin und Her, diesmal um den Ehrenplatz, lieferten sich Künster und Olsen Junior, und noch einmal ergatterte der Youngster diesen Platz, am Ende nur 0,25 Sekunden vor Künster – aber was für ein Debüt! Nur vier Sekunden hinter Künster kam Martin Hörter als Vierter erneut nach feinem Rennen ins Ziel, hauchdünn vor Vater Olsen. Helmut Hess als Gesamtsechster und diesmal Klassensieger GO3 blieb mit etwa 50 Metern Abstand klarer vor Roberto Cocciarelli, Harald Schmeyer war erneut in der GO6 vor Markus Deutsch deutlich vorn. Jürgen Braun im Lenham F 371 Lotus Twin Cam siegte in der GO4, Hartmut Kentgens im Elden PH 10-Ford in der GO5, Jean-Yves Schirra im Reynard 883 TOM‘S Toyota – wie in Rennlauf eins – in der GO7.

Beide Rennläufe zum AvD Historic Cup FFR gewann im Gesamtklassement hier der Schweizer Damien Mercanton im Tatuus, 5,5 beziehungsweise 1,8 Sekunden vor seinem Lands- mann Pascal Monbaron auf  Van Diemen RF 00. Im zweiten Rennlauf waren sie die einzigen Starter, die in diesem Feld übrig geblieben waren. Mercanton kam hier übrigens auf einen ausge- zeichneten zwölften Platz im gesamten Starterfeld, HRA und FFR.