Spa Francorchamps Ergebnisse, Bilder, Rennbericht

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Es wird zu reden sein…

Text: Erich Kahnt

Beim Meisterschaftslauf Youngtimer Festival in Spa-Francorchamps zur HRA German Open geht inzwischen schon traditionell ein starkes Feld an den Start, quantitativ und qualitativ, auf der geschichtsträchtigen und fahrerisch anspruchsvollen Rennstrecke Spa wollen ganz Viele starten. Letztlich waren hier nach dem Qualifying 29 Starter zur Teilnahme an den Rennläufen berechtigt. Im Rahmen der HRA German Open wieder mit von der Partie war der Italiener Valerio Leone mit seinem Formel-3-March 783-Toyota, der hier schon im Vorjahr einen der Rennläufe gewann. Er stellte mit einer Bestzeit in 2.33,894 Minuten (Schnitt 163,84 km/h) seinen Wagen auf die Pole Position. Ihm folgten auf den nächsten Startplätzen das dänische Vater-Sohn-Team Olsen in ihren Formel-3-Martini MK 39-Alfa Romeo, Junior Christian nur ganz hauchdünn mit 0,103 Sekunden vor Vater Tom (2.34,758 gegen 2.34,861). Die weitere Reihenfolge vorn: Thomas Warken (F3-Ralt RT 3/84-Alfa Romeo, 2.34,936), Stefan Scho (F3-Ralt RT 3/84-VW Spiess, 2.36,263), Falk Künster (F3-GRD 374-Toyota, 2.36,614), der amtierende HRA-Meister Michael Ringström (F3-March 753-Toyota, 2.36,947), Walter Hoffmann, ebenfalls ein Vorjahressieger (F3-Dallara F 386-Alfa Romeo, 2.37,574), sowie die inzwischen gewohnt schnellsten Formel Ford 2000-Piloten Nikolaij Maarslet Madsen (Reynard SF 87-Ford, 2.40,313) und Stefan Krämer (Reynard SF 83-Ford, 2.40,377), sogar nur durch 64 Tausendstelsekunden getrennt. In der Klasse GO 6 der Sports 2000 lag HRA-Tabellenführer Harald Schmeyer mit seinem Lola T 492-Ford (2.44,772, Gesamt-Startplatz 12) vor Werner Frenz im Shrike P 15-Ford (2.46,941), dem amtierenden Sports 2000-Meister Martin Hörter (Lola T 590, 2.47,429) und Elio Cocciarelli Tiga SC 85-Ford, 2.48,161).

In den ersten Rennlauf musste das HRA-Starterfeld als zweite Startgruppe hinter dem im Durchschnitt langsameren FFR-Starterfeld gehen, was insbesondere für die schnellen HRA-Formel-3-Fahrer schon sehr bald zu auch nicht unheiklen Momenten sorgte, als sie durch die FFR-Nachzügler-Pulks mussten. Davon betroffen war auch Thomas Warken im Ralt-Alfa Romeo, der nach gutem Start aus zweiter Reihe vor Valerio Leone im March-Toyota bis in die dritte Runde hinein führte. „Nach perfektem Start sind wir beiden sogar parallel durch ‚Eau Rouge‘ ‚geknallt‘“, berichtete der Saarländer. „Ich lief dann in der Folge immer wieder auf FFR-Nachzügler auf, in so einer Situation hat er mich geschnappt, schon irgendwie brutal, aber gekonnt gemacht. Danach fand ich praktisch keinen Fahr-Rhythmus mehr, einmal kam ich drei, vier Kurven hintereinander nicht an einem langsameren Pulk vorbei. Ich wollte an Leone dran bleiben in der Hoffnung, er würde auch die gleichen Probleme bekommen, aber der Kontakt zu ihm riss dann ab. Ich denke auch, dass er zusammen mit seinem Auto zirka 50 Kilogramm weniger wiegt als ich mit meinem. Auch war er bergab in die Doppel-Links ‚Pouhon‘ hinein schneller als ich.“

Letztlich siegte Valerio Leone nach neun Rennrunden mit 10,8 Sekunden Vorsprung vor Thomas Warken im HRA-Gesamtklassement. Eine heiße Schlacht das ganze Rennen über lief dahinter im Kampf um Platz drei, den bis in die siebte Runde hinein Tom Olsen im Martini MK 39-Alfa Romeo vor zunächst Michael Ringström im March 753-Toyota und Stefan Scho im Ralt RT 3/84-VW Spiess hielt. In der sechsten Runde schnappte sich Scho Ringström und einen Umlauf später auch Olsen. Dann konterte der amtierende HRA-Meister Ringström und holte sich in der letzten Runde auch noch den letzten Podiumsplatz vor Scho und Olsen. Falk Künster im GRD 374-Toyota wurde Sechster Gesamt vor Walter Hoffmann im Dallara F 386-Alfa Romeo und Daniel Hornung im F3-Ralt RT 3/83-Toyota. In der Klasse GO 3 der Formel Ford 2000 siegte diesmal nach dem Ausfall von Stefan Krämer nach vier Runden der Däne Nikolaij Maarslet Madsen im Reynard SF 87-Ford als Neunter Gesamt vor Jürgen Meyer im Reynard SF 86-Ford als Zehnter Gesamt. In der Sports 2000-Klasse GO 6 gewann Harald Schmeyer (12. Gesamt), auf der Straße 8,4 Sekunden vor Werner Frenz und 13,1 Sekunden vor Martin Hörter. Dann erhielt Frenz aber eine Zeitstrafe wegen Überholens unter Gelber Flagge, so dass Hörter Zweiter in der Klasse vor ihm wurde. Christian Olsen, im Qualifying Zweitschnellster, war bereits in der ersten Runde in der 180 Grad-Rechts hinter der ersten Schikane wegen hängengebliebenen Gaszugs hinausgeflogen.

„Mein Start war schlecht, vorsichtig,“ erklärte Stefan Scho, „Michael Ringström, Falk Künster, Walter Hoffmann und Stefan Krämer gingen alle an mir vorbei. Ich konnte sie aber der Reihe nach wieder überholen, bis ich auf Platz drei lag. Ich lief dann am Ende der Geraden oben vor der Schikane auf drei FFR-Autos auf, wollte einen außen überholen, aber der zog dann auch nach außen, so dass ich mich wieder dahinter einsortierte. Dadurch kam Michael Ringström noch an mir vorbei.“ Walter Hoffmann wurde einsamer Siebter Gesamt, nach vorn und nach hinten keiner mehr in Sicht. „Ich hatte schon im Qualifying Motoraussetzer“, erzählte er. „Der Benzindruck war in Ordnung, also vermuteten wir ein elektrisches Problem. Wir haben neue hochwertige Zündkerzen eingeschraubt und das Zündkabel von den Zylinderköpfen weggelegt. Ich hatte auf die Zündbox getippt, wir hatten aber keine andere dabei. Marcel Biehl bot dann eine Ersatz-Zündbox an, die konnten wir aber nach einem Anruf bei Ellegi in Italien leider nicht verwenden. Dennoch waren die Trainingszeiten noch relativ gut. Im Rennen bekam ich dann wieder Aussetzer. Ansonsten wird das Auto aber jetzt immer besser fahrbar, die Reifentemperaturen liegen aber immer noch nur zwischen 50 und 55 Grad, Leone sprach von 70 bis 75 an seinem March. Schon in der zweiten Runde lief ich auf FFR-Nachzügler auf, und bei denen ist mancher so auf sein eigenes Fahren fixiert wie das Kaninchen vor der Schlange. Die bekommen sonst nichts mit. Und damit es nicht rappelt, musst du selbst immer wieder zurückstecken.“ Daniel Hornung war mit Platz acht Gesamt im F3-Ralt RT 3/83-Toyota den Umständen entsprechend zufrieden. „Im Freien Training war plötzlich der Öldruck weg“, berichtete er. „Vermutlich fiel aus dem Ölkühler ein Metallplättchen in die Ölpumpe, die daraufhin defekt war. Netterweise fuhr Gero Meyerdiercks nach Koblenz und besorgte eine neue Ölpumpe für mein Auto. Da ich kein Qualifying fahren konnte, musste ich von ganz hinten starten und erreichte im Rennen genau noch das,  was ich erreichen konnte.“ 

Jürgen Meyer, Zweiter in der GO 3, strahlte regelrecht. „Ich hatte einen super Start,“ fasste er seinen Rennverlauf zusammen, „bin aber wahrscheinlich mit zu viel Reifendruck gefahren. Ich denke, ich habe die Reifen überbeansprucht, nach vier, fünf Runden schmierte der Wagen nur noch hin und her. Ich nahm ein bisschen Tempo heraus, dann konnte ich wieder Gas geben. Im Qualifying hatte ich den Schaltknüppel verloren und musste basteln – aber auch das hat noch gut funktioniert.“ Zufrieden mit seinem Rennverlauf war Werner Frenz mit dem Shrike bei den Sports 2000. „Mein Start war gut, ich bin vor ‚La Source‘ von ganz rechts nach ganz links gefahren mit dem Gedanken, wenn sich welche in der Ecke kabbeln, komme ich heil davon“, schilderte er seine Cockpit-Perspektive. „Ich behielt Harald Schmeyer längere Zeit in Sichtweite. Dann musste ich zwei Kurven hinter FFR-Autos anstehen, und du weißt dann nie, sehen die Fahrer dich jetzt oder nicht? Martin Hörter kam mir dann auch schon einmal näher, weil ich auf meinen Reifen rutschte, von den Reifen hatten wir uns im Team mehr versprochen.“ Teamkollege Thomas Hardy nickte, er selbst hatte Pech im Rennen. „Mein Start war gut, ich machte ein paar Plätze gut, ging an einigen Formel Ford 2000 vorbei, dann war nach fünf Runden plötzlich mein Öldruck weg, und ich musste in die Boxen. Sonst hätte ich bestimmt noch ein schönes Duell mit Kevin Overman im Tiga um Platz vier erleben dürfen.“ Nach einem Rennen Pause am Nürburgring war Martin Hörter froh, dass sein Sports 2000-Lola T 590 nach Hockenheim jetzt wieder besser lief. „Ich bin hier aber noch nicht auf dem Niveau wie letztes Jahr unterwegs, wir müssen noch mehr testen und auf den Prüfstand gehen, dann müssten wir noch etwas finden“, bekundete er. „Harald Schmeyer beeindruckt mich hier in Spa besonders in den beiden Linkskurven ‚Pouhon‘. Ich habe inzwischen aber auch einen Lola T 9090 angeschafft, mit dem ich in Oulton Park schon gefahren bin. Ich denke, bis Zolder haben wir dieses Auto fertig, ich möchte Harald noch einmal ärgern dieses Jahr.“

Großer Ärger kam für Tabellenführer Harald Schmeyer dann in anderer, unangenehmer Form noch früher, im zweiten Rennlauf in Spa, als er in der vierten Runde mit dem Lola T 492 in der Klasse in Führung liegend vor Martin Hörter und Werner Frenz ausgangs „Blanchimont“ auf die „Bus-Stop-Schikane“ zufuhr. „Ich habe die Schikane links angebremst, um dann rechts einzulenken“, schilderte Schmeyer die folgende Kollision. „In diesem Moment schoss ein Zweiliter-Formel Ford noch links, außerhalb der Piste an mir vorbei und hat dann einfach in mich hinein gelenkt, als der Fahrer gemerkt hat, dass er die Rechtskurve nicht mehr hinbekommt. Dabei ist mir die gesamte vordere Karosserie weggerissen worden. Die hinter mir fahrenden Hörter und Frenz waren völlig überrascht von dieser hirnrissigen Aktion, und Martin hat mir später erzählt, dass er von dem Formel-Fahrer sogar auf dem Grünstreifen überholt worden sei. Ich hatte Mühe, mein Auto unter Kontrolle zu halten und verpasste so die Boxeneinfahrt, so dass ich noch eine Runde fahren musste, bis ich in die Boxen konnte. Der Schaden am Auto ist erheblich, mein Rennen zerstört und wichtige Punkte in der Meisterschaft fehlen - hierfür ‚recht herzlichen Dank‘ an den Formel-Fahrer. Natürlich ist der Unfall von ihm völlig anders gesehen worden. Gott sei Dank wurde die gesamte Entwicklung fotografiert, und die Aussagen von Martin und Werner waren eindeutig.“ Sein abrupter Ausfall führte noch zu einem äußerst spannenden Rennen in der Klasse, das letztlich erstmals Werner Frenz im Shrike mit nur vier Tausendstel Sekunden Vorsprung (!) vor Elio Cocciarelli im Tiga SC 85-Ford und knapp 1,3 Sekunden vor Martin Hörter gewann.

Gleich in der Startrunde hatte es an der Spitze im Kampf um Platz drei ausgerechnet in der sauschnellen Passage „Blanchimont“ bei deutlich über 200 km/h auch eine - in den Folgen noch heftigere Kollision -  zwischen Stefan Scho und Michael Ringström gegeben, wobei Ringströms Formel 3-March zunächst rückwärts links die Leitplanken touchierte und dann quer über die Fahrbahn rechts in die Beschränkungen der Auslaufzone flog. Michael Ringström selbst hatte gottlob viel Glück im Unglück, aber der Wagen war hinten und vorn stärker beschädigt. Da zudem der Spitzenreiter nach dem Start, Thomas Warken, mit einer Zeitstrafe belegt wurde, da er nicht aus ordnungsgemäßer Startposition ins Rennen gegangen war, war so vorn im Gesamtklassement die Luft bald raus. Valerio Leone siegte erneut und diesmal sehr deutlich mit 25,1 Sekunden Vorsprung vor Stefan Scho und 25,8 Sekunden vor Falk Künster, dahinter belegte Warken noch den vierten Platz vor dem erneuten GO 3-Sieger Nikolaij Maarslet Madsen, dem als Klassenzweiter wieder Jürgen Meyer ins Ziel folgte, diesmal auf Gesamtrang sieben hinter Walter Hoffmann.

Die Fahrweisen, so Harald Schmeyer, „ohne Rücksicht auf Verluste und auch ohne Rücksicht darauf, dass damit das Rennen der Beteiligten, mit denen diese Fahrer noch nicht einmal in der gleichen Klasse fahren, zerstört wird“, werden wohl Folgen haben. „Der HRA-Vorstand ist dabei entsprechende Maßnahmen einzuleiten, um solche übermotivierten Fahrer einzubremsen und den guten Ruf der HRA zu wahren,“ betont Schmeyer weiter, „da wir solche Vorfälle nicht mehr sehen wollen.“