Spa Youngtimer Race Festival Ergebnisse, Hug update, Rennbericht

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Jetzt ist unser Spa Wochenende leider auch schon wieder Geschichte.

Ergebnisse sind online und detailiert könnt ihr sie wie immer auf Raceresults.nu runterladen.

Punkte rechne ich gleich aus und stelle sie dann online.

Rennbericht wird wohl erst nächste Woche kommen, bis ich zum OGP aufbreche, wird er nicht fertig sein, folgt dann also nächste woche wenn ich wieder in der Firma bin.

Denkt nach den Vorfällen vom Wochenende bitte alle über ein HANS System nach!!!

ich soll alle HRA'ler ganz herzlich vom Peter Hug grüssen und er bedankt sich bei allen die sich nach ihm erkundigt und ihm genesungswünsche geschickt haben. Mittlerweile ist er zweimal an der Wirbelsäule operiert worden und es geht ihm wieder gut. Er ist grösstenteils Schmerzfrei und alle Körperfunktionen sind komplett erhalten. Er darf schon auf Krücken durchs Krankenhaus stürmen und ist jetzt auch transportfähig und wird schnellstmöglich nach Freiburg ins Krankenhaus verlegt, dort wird man sich dann noch um seine Lendenwirbel kümmern, die auch leider in mittleidenschaft gezogen wurden. Ich möchte hier im Netz nicht seine Handynummer veröffentlichen, aber jeder darf sich gerne bei ihm melden und ich gebe euch natürlich gerne seine nummer, bitte kurze mail oder whattsapp an mich. Ganz besonders möchte ich mich beim Bernd Bühler, Wilco Ibes, Harald Schmeyer und den Damen vom Grill (Sylke Weber und Beate Bühler) für ihren Einsatz für Peter bedanken, wir wissen das sehr zu schätzen, das ist keine Selbstverständlichkeit. 

Hier unser Rennbericht:

„Ich dachte, mach‘ einmal langsam…“

Text: Erich Kahnt

Ein auch in der Spitze gut besetztes HRA-Starterfeld beim dritten Meisterschaftslauf „Youngtimer Festival Spa“ mit nicht weniger als elf Formel-3-Rennwagen ließ auch härtere Kämpfe um die Gesamtsiege und Podiumsplatzierungen auf der fahrerisch anspruchsvollen „Ardennen-Achterbahn“ erwarten. Das unterstrichen dann die Qualifying-Ergebnisse vor Ort, mit häufiger für einen 7-Kilometer-Kurs sogar noch relativ geringen Rundenzeiten-Abständen zwischen den Konkurrenten. Und dabei kamen die Schnellsten aus vier verschiedenen HRA-Epochenklassen unter die ersten Elf in der Gesamtreihenfolge, Spa demonstrierte eine hohe Konkurrenzdichte quer durch das gesamte HRA-Starterfeld.

Thomas Weidel mit seinem F3-Ralt RT 3/84-VW Brabham Judd führte letztlich nach einer Runde in 2.36,352 Minuten (Schnitt 161,27 km/h, Schnellster HRA GO2) die Qualifying-Rangliste an, es folgten auf den Plätzen zwei bis zwölf Gesamt Stefan Scho (F3-Ralt RT 3/84-VW Spiess, 2.37,273), der Däne Michael Ringström (Martini MK 42-Alfa Novamotor, 2.37,442), Daniel Hornung (F3-Ralt RT 3/83-Toyota Novamotor, 2.38,517), der Belgier Pierre Merche (F3-Ralt RT 1-Toyota Novamotor, 2.40,003), Peter Hug (F3-BSR 893-VW Spiess, 2.40,063, Schnellster HRA GO1), Heinz Lange (F3-Dallara F 387-Alfa Novamotor, 2.40,362), Axel Pilz (F3-Reynard 903-VW Spiess, 2.41,030), Elio Cocciarelli (Sports2000-Tiga SC 85-Ford, 2.42,323, Schnellster HRA GO6), Harald Thönnes (Sports2000-Swift DB 2-Ford, 2.42,954), Jürgen Meyer (FF2000-Reynard SF 86, 2.43,470, Schnellster HRA GO3) und Peter Schmitz (F3-Dallara F 388-Alfa Novamotor, 2.43,503). Mit viel Glück im Unglück – da waren wohl sämtliche Schutzengel unterwegs – hatte Peter Hug im zweiten Qualifying einen schwereren Unfall überstanden, als er – für ihn offenbar erst im allerletzten Moment erkennbar – auf ein mit technischen Problemen langsam rollendes Fahrzeug aufprallte. Er kam ins Krankenhaus, zwei Operationen verliefen komplikationslos, und er befindet sich gottlob auf dem Weg der Besserung.

Eine gewisse Regenwahrscheinlichkeit für den Samstagmorgen war vorhergesagt, und tatsächlich setzte Nieselregen kurz vor dem Start zu Rennlauf eins  ein – zu wenig für Regenreifen, aber gerade heikel genug für Slicks... Und prompt drehte sich Michael Ringström nach dem Start bereits ausgangs „La Source“. Die ersten zwei Runden führte Thomas Weidel, dann ging Stefan Scho vorbei, in Runde drei kam die erste „Gelb-Phase“ und dann noch einmal in Runde fünf, als Thomas Weidel am Ende der „Kemmel-Geraden“ schon von der Strecke geflogen war. So konnte Stefan Scho in aller Ruhe den Gesamtsieg in einem durch die „Gelb-Phasen“ auch zerrissenen Rennen nach Hause fahren. Nach acht Runden lag Daniel Hornung auf Platz zwei Gesamt knapp 33 Sekunden zurück, aber nur eine vor GO1-Klassensieger Peter Schmitz als Drittem und nur 2,5 vor Heinz Lange als Viertem Gesamt. Auf Platz fünf Gesamt rangierte schon GO6-Klassensieger Elio Cocciarelli nach schneller Fahrt, der aber einmal ausgangs „La Source“ außen auch jeden Meter Randstreifen brauchte... Der Belgier Pierre Merche war Sechster Gesamt, hinter ihm erreichten das Ziel schon die beiden Führenden in der GO3-Klasse, Jürgen Meyer 2,1 Sekunden vor Marcus Hahne. Harald Thönnes und Martin Hörter (Lola T 90/90) komplettierten als Zweiter und Dritter in der Sports2000-GO-Klasse die ersten Zehn im Gesamtklassement.

„Mein Wochenende begann eigentlich mit Komplikationen“, erzählte der Gesamtsieger und Klassensieger GO2 Stefan Scho. „Im ersten Qualifying hatte ich Zündaussetzer, tauschte ein Kerzenkabel und eine Zündkerze, dann lief der Motor wieder. Als im zweiten Qualifying wieder wenige Zündaussetzer auftraten, wusste ich, das war es noch nicht. Nach einer Runde in 2.37 ging der Motor dann nach Dreivierteln des Qualifyings ganz aus. Erst als wir dann einen gebrochenen Verteilerfinger fanden und austauschten, war das Problem gelöst. Im Rennen war mir schnell klar, dass einige wohl die Feuchtigkeit stärker unterschätzten. Ich dachte, mach‘ einmal langsam, warte einmal, bis das Rennen zu Ende ist... Thomas Weidel konnte ich in der dritten Runde am Ende der ‚Kemmel-Geraden‘ packen, als er zu weit heraus rutschte, später flog er genau dort ab. Daniel hinter mir war langsamer.“

Daniel Hornung dazu: „Stefan ist auf der Geraden schon sehr schnell, da kann ich ihn nicht halten, aber ich bin auch sehr zufrieden, mein Auto lief super. Es war nur schwierig, in den ‚Full course yellow‘-Phasen die 80 km/h treffend einzuhalten. Da aber außer mir auch Peter Schmitz, Heinz Lange und Elio Cocciarelli wegen Nichteinhaltung Zeitstrafen bekamen, behielten wir - glücklicherweise für mich - die Plätze, die wir innehatten.“

„Ich hatte einen Kabelbrand im ersten Qualifying, und ein Stoßdämpfer funktionierte nicht einwandfrei, aber Biehl Racing konnte alles auf die Schnelle so richten, dass das Auto, das vorher auch nach links zog, wieder ordentlich fahrbereit war“, gab Peter Schmitz, Klassensieger in der GO1, zu Protokoll. „Im zweiten Qualifying hatte sich vorn eine Schraube gelöst, ich wollte das rasch in den Boxen machen lassen und noch schnell eine gute Zeit fahren. Dabei überschritt ich das Tempolimit in der Boxengasse um zirka 23 km/h - es ist mit einem historischen Formelwagen auch nicht einfach, die vorgeschriebenen 60 km/h zu treffen. So musste ich dann vom 18. Startplatz ins Rennen. Es war sehr rutschig da draußen, abseits der Ideallinie richtig nass, und es gab etliche Unfälle. In der Schlussphase hatten Daniel Hornung, Heinz Lange und ich einen schönen Dreikampf.“ Heinz Lange verlor denn auch nur knapp gegen Peter Schmitz das Duell um den GO1-Klassensieg. „Ich habe leider nur 100 Meter davor gesehen, dass die Anzeigetafel mit Grünlicht das Rennen wieder freigab“, so der Karlsruher. „Peter muss es wohl mindestens 200 Meter davor gesehen haben – schade, so waren mein erster Platz in der Klasse und der dritte Rang Gesamt weg, das holst du dann in den letzten zwei Runden nicht mehr zurück.“

„Das war das ideale Wetter für mich, ein bisschen feucht, ein bisschen trocken“, bekundete GO6-Sieger Elio Cocciarelli. „Kurzzeitig lag ich sogar unter den Top Drei, ich dachte schon, vielleicht gewinne ich noch im Gesamtklassement... Auch Daniel Hornung habe ich eine Weile lang nicht mehr losgelassen. Die fahrerische Problematik bei solchen Streckenbedingungen ist, entweder traust du dich dann mit Slicks oder nicht. Es waren auch etliche haarige Stellen feucht, auch ‚Eau Rouge‘ und die Doppel-Links ‚Pouhon‘. Letztlich aber haben die ‚Gelb-Phasen‘ das Rennen zerrissen.“

Der zweite Durchgang am Nachmittag fand dann bei idealen Wetterbedingungen statt. Und hier lief Michael Ringström mit dem Martini MK 42-Alfa Romeo nach einem Ausfall in Rennlauf eins von einem hinteren Startplatz wieder zu gewohnter Form auf. Wie der Derwisch arbeitete er sich durch das ganze Feld bis an die Spitze und siegte sogar noch ganz knapp mit nur 0,971 Sekunden Vorsprung vor Stefan Scho im Gesamtklassement und in der Klasse GO2. „Das tat schon weh, in der letzten Kurve noch das Rennen zu verlieren,“ so Stefan Scho, „aber ich wurde in ‚Blanchimont‘ von einem Überrundeten aufgehalten…“ Daniel Hornung, der nun zweifache GO1-Sieger Peter Schmitz, der Belgier Pierre Merche, Heinz Lange und Axel Pilz belegten die nächsten Plätze im Gesamtklassement. Auf Rang acht Gesamt lag Marcus Hahne, der mit seinem FF2000-Reynard SF 86-Ford Jürgen Meyer im gleichen Auto auf Rang zehn Gesamt erstmals 2019 in der Klasse GO3 schlagen konnte. Auf Rang neun Gesamt schlug diesmal Harald Thönnes im Swift DB 2-Ford in der Klasse GO6 Elio Cocciarelli mit 2,8 Sekunden Vorsprung, Harald Schmeyer im Lola T 86/90 wurde Dritter in der Klasse.

„Meine Saison verlief bis jetzt genauso wie geplant“, freute sich GO3-Klassensieger Marcus Hahne. „Auch von der Abstimmng her sollte das Auto in Spa so weit sein, dass ich hier, dann mit neuen Reifen, siegfähig sein würde. Ich hatte mir gesagt, solange das Fahrverhalten nicht stimmen würde, würde es keinen Sinn machen, Geld mit neuen Reifen zu verbrennen.“ Die Reifen wurden dann genau das Problem von Klassenkonkurrent Jürgen Meyer in Rennlauf zwei. „Zwei Runden vor Schluss bauten sie derart ab, dass ich um keine Ecke mehr herum kam, das Auto schob nur noch“, so Meyer. „Ich probierte noch vom Cockpit aus die Abstimmung meiner Vorderachse zu verändern, aber das brachte alles nichts mehr. Das war nach Hockenheim und Nürburgring das dritte Rennen für diesen Satz Reifen, und Marcus wollte es mit neuen Reifen jetzt auch einfach wissen.“    

Eine Woche nach dem Rennen kann auch Marcel Biehl als Serienorganisator der HRA Entwarnung im Fall Peter Hug geben. „Nach zwei Operationen im Lütticher Krankenhaus an der Bandscheibe ist Peter Hug auf dem Wege der Besserung“, erklärt Marcel Biehl. „Mittlerweile macht er schon auf Krücken den Krankenhaus-Park unsicher und wartet auf seine Überführung zurück nach Freiburg. Einen großen Dank möchte ich an Bernd Bühler, den Technischen Kommissar der HRA aussprechen, der sich um die Rückführung des Wohnmobils und das Verladen des defekten Rennautos gekümmert hat, an Harald Schmeyer, unseren 1. Sprecher der HRA, der seine Trainings und Rennen hinten angestellt hat, um Peters Lebensgefährtin ins Krankenhaus zu fahren, an unseren belgisch-niederländischen Renndienst Wilco Ibes, der mehrmals im Krankenhaus war, um Kommunikationsprobleme zu lösen. Wir alle wünschen dem Peter beste und schnelle Genesung. Auch Bertram Schäfer hat sich beim Peter gemeldet und seine Hilfe beim Wiederaufbau des stark beschädigten BSR-Rennwagens anzubieten: ‚Dann müssen wir halt die Jungs von damals aktivieren, dass sie den BSR wieder auf die Räder stellen!‘“ 

„Ich möchte hier den Aufruf starten und jeden Fahrer im Historischen Motorsport bitten, ein HANS- oder Simpson head and neck restraint-System zu benutzen“, so Marcel Biehl weiter. „Da mittlerweile neben dem HANS-System, das nicht in jedem ‚alten‘ Rennfahrzeug ohne Einschränkung verwendet werden kann, das Simpson-System erhältlich ist, muss sich jeder Fahrer Gedanken um seine eigene Sicherheit machen, und die Sportbehörden wie FIA und DMSB sollten hier reagieren und eines dieser Systeme vorschreiben und nicht nur ‚empfehlen‘.“