Youngtimer Festival Spa Results, pictures, Racereport
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Es war so einiges gebacken…
Text: Erich Kahnt
Der vierte Lauf zur HRA-Rennserie 2018 in Spa-Francorchamps war gepaart mit dem fünften Lauf zur international ausgetragenen „Trofeo Motor“ für historische Formel-3-Rennwagen bis 1984, was das Starterfeld hier insbesondere bei den Formel-3-Rennwagen von der Konkurrenzdichte her quantitativ und qualitativ deutlicher aufwertete.
Das Qualifying ergab im Gesamtklassement auf den ersten zehn Plätzen und an den Spitzen der einzelnen HRA GO-Klassen folgendes Ergebnis: Auf der Pole-Position stand der junge Däne Christian Olsen im F3-Martini MK 39-Alfa Romeo nach einer Bestzeit in 2.33,772 Minuten (Schnitt 163,97 km/h), dahinter folgten Thomas Warken (F3-Ralt RT3/84-Alfa Romeo, 2.34,132), Stefan Scho (F3-Ralt RT 3/84-VW Spiess, 2.34,338), Valerio Leone (F3-March 743-Toyota, 2.35,071), Bruno Houzelot (F3-Ralt RT 3/84-Alfa Romeo, 2.35,987), Tom Olsen (F3-Martini MK 39-Alfa Romeo, 2.36,693), Frederic Rouviers (F3-Martini MK 34-Toyota, 2.36,845), Davide Leone (F3-March 783-Toyota, 2.37,857), Thomas Weidel (F3-Ralt RT 3/84-VW Brabham Judd, 2.38,443) und Falk Künster (F3-GRD F 373-Toyota Novamotor, 2.39,563); Heinz Lange (F3-Dallara F 387-Alfa Romeo, 2.41,665) war Schnellster in der HRA GO1-Klasse, Axel Pilz (F3-Reynard 903-VW, 2.44,699) in der HRA GO7-Klasse, Gerd Reinprecht (F3-Martini MK 9-Lotus TC, 2.47,368) in der HRA GO4-Klasse, und Jürgen Meyer (FF2000-Reynard SF 86-Ford, 2.47,481) sowie Burkhard Metzger (FF2000-Dulon MP 18-Ford, 2.47,578) lagen als Schnellste in der HRA GO3-Klasse ganz dicht beieinander. Die quer über das ganze Starterfeld relativ knappen Zeitabstände ließen spannende Rennläufe erwarten – und es war dann tatsächlich so einiges gebacken…
Regelmäßig sehr ordentlich nach jeweils flotten Fahrten und in Relation zum Baujahr seines Autos ist auch immer wieder Werner Fischer mit seinem 71er Ex-Hannelore-Werner-Formel-3-March 713 M-Lotus TC – den er übrigens nach Hannelore Werner in der Historie schon einmal fuhr - in den HRA-Gesamtklassements platziert. „Ich fuhr damals aber nie in Spa, das erste Mal für mich hier war letztes Jahr“, erzählte er entspannt in den Boxen. „Spa ist schon eine große Herausforderung in den schnellen Kurven – und ich fahre ja kein Ground Effect-Auto, in ‚Eau Rouge‘ und in ‚Blanchimont‘ ist der March schon extrem unstabil. Entweder du erwischst diese Kurven richtig, oder du hast hier Probleme an den Kurvenausgängen. Im zweiten Qualifying versuchte ich ohne Heckflügel zu fahren, das brachte zwar auf den Geraden 200/min mehr, aber auch Unsicherheit in den Kurven. Biehl Racing richtet die Auto-Technik immer perfekt hin, so dass ich nur noch die Feinabstimmung leisten muss, wir arbeiten sehr gut zusammen.“ Dann gab er noch einen Einblick in seine Zielsetzungen im Historischen Motorsport: „Wir Rennfahrer sind alle irgendwie auch Machos. Wenn ich auch über einen schwachen Motor verfüge, ärgere ich mich höchstens über den Motor, aber im Grunde wollen wir alle nach vorn. Ich fahre vielleicht nicht mehr so riskant wie früher…“
Ein bisschen über sich selbst ärgerte sich Jürgen Meyer nach dem Qualifying, mit seinem Reynard SF 86 in der Klasse HRA GO3 Hauptkonkurrent von Burkhard Metzger im Kampf um die Klassensiege. „Ich hatte im ersten Qualifying festgestellt, dass ich viel zu kurz übersetzt war“, erklärte er sein Missgeschick. „Ich übersetzte das Getriebe also länger und wurde damit in relativer Hektik erst fünf Minuten vor dem zweiten Qualifying fertig. Um die Getriebehauptwelle festzuziehen, legst du dabei zwei Gänge ein, und ich hatte dann einfach versäumt, die zwei Gänge wieder herauszunehmen – zweites Qualifying passé….“
Als zu Beginn der zweiten Runde des ersten Rennlaufes die beiden Führenden Gesamt, Christian Olsen und Thomas Warken, aus der „La Source-Spitzkehre“ heraus kamen, fuhren sie beide auf schon sehr skurrilen Linien. „Ich hatte in der Startrunde Christian Olsen nach ‚Eau Rouge‘ überholt und war in Führung gegangen“, schilderte Thomas Warken seine Cockpit-Perspektive des Duells. „Beim Anbremsen der ‚Eau Rouge‘ zu Beginn der zweiten Runde presste er sich mit der Brechstange an mir vorbei, ich musste die Lenkung aufmachen, sonst hätte es gerappelt. Wir hatten von der ersten bis zur letzten Runde einen sehr harten Fight, es war ein sehr offenes Rennen. Der Abstand zwischen uns schwankte immer durch das Auflaufen auf Überrundete, und es gab hier hohe Tempounterschiede im Feld. Ich lief manchmal auf Langsamere auf und dachte nach dem Überholvorgang: ‚Alter Schwede, dass du hier noch vorbeikamst…‘. Aber es hat irren Spaß gemacht, mit 2.34,6 drehte ich auch die schnellste Rennrunde.“
Mit nur 2,2 Sekunden Vorsprung vor Thomas Warken rettete sich Christian Olsen als Gesamtsieger ins Ziel. Frederic Rouviers (Martini MK 34-Toyota), Bruno Houzelot (Ralt RT 3/84-Alfa Romeo), Valerio Leone (March 743-Toyota), Stefan Scho (Ralt RT 3/84-VW Spiess), Thomas Weidel (Ralt RT 3/84-VW Brabham Judd), Falk Künster (GRD F 373-Toyota), Davide Leone (March 783-Toyota) und Tom Olsen (Martini MK 39-Alfa Romeo) auf den Rängen drei bis zehn Gesamt liefen innerhalb von nur 16 Sekunden im Grunde noch als Kampfgruppe ein – das war Formel-3-Sport vom Feinsten! Auf Rang zwölf Gesamt gewann Heinz Lange (Dallara F 387-Alfa Romeo) die HRA GO1-Klasse, auf Rang 15 Gesamt Axel Pilz (Reynard 903-VW) die HRA GO7-Klasse und auf Rang 22 Gesamt Gerd Reinprecht (Martini MK9-Lotus TC) die HRA GO4-Klasse der älteren Formel-3-Fahrzeuge, lag hier im Ziel aber auch nur 4,1 Sekunden vor Werner Fischer (March 713 M-Lotus TC).
„Von Startplatz drei auf Rang sechs Gesamt zurückgefallen - ich kann nicht zufrieden sein“, meldete Stefan Scho nach dem Rennlauf, der in den harten Kampf um die Plätze verwickelt war. „Lange Zeit hing ich dicht an Frederic Rouviers dran, der dann Dritter wurde, hatte dann ein Duell mit Valerio Leone, der mich überholte und den ich auch wieder überholte. Dann hatte ich Pech beim Überrunden. Ein gelber ‚Camel‘-Formel Ford 2000 hätte mich in der ‚Bus-Stop-Schikane‘ beinahe abgeschossen, so kam Leone wieder vorbei. Ich werde jetzt aber noch einiges ändern, und dann schauen wir einmal im zweiten Lauf. Man müsste vielleicht noch mehr testen gehen, aber wir sind Hobby-Rennfahrer!“ Tom Olsen stellte fest: „Für mein erstes Rennen der Saison bin ich zufrieden, natürlich noch nicht ganz mit dem erzielten Platz, aber es hat Spaß gemacht, und das Auto hat einwandfrei funktioniert.“
In der Startrunde des zweiten Rennlaufes „krachte“ es dann beim Anbremsen der „Bus-Stop-Schikane“ zwischen den wieder Führenden, als Christian Olsen Thomas Warken ins Auto fuhr. Während der junge Däne wegen Verursachens der Kollision eine Durchfahrtsstrafe erhielt und später wegen leichter Schäden am Auto, unter anderem Bremsproblemen, aufgeben musste, erfuhr Thomas Warken, der eigentlich Leidtragende der Kollision, nach Rennende noch eine völlig am Thema vorbeigehende und unangemessene Bestrafung durch die Rennleitung wegen „Verlassens der Strecke, Abkürzen, Vorteilnahme und Gefährdung eines Streckenpostens“. Dabei war es genau der an dieser Stelle stehende Streckenposten gewesen, der ihn noch extra durch eine Gasse zwischen den Reifenstapeln dort durchgewinkt hatte, und Warken hatte im Grunde mit Schrittgeschwindigkeit noch einige Plätze verloren. Rennserien-Organisator Marcel Biehl setzte sich nach dem Rennen bei der Rennleitung für Warken ein, aber es blieb bei der verhängten 30-Sekunden-Zeitstrafe, was den von Warken noch schön erkämpften zweiten Platz Gesamt in einen „hässlichen“ siebten verwandelte.
Gesamtsieger wurde Frederic Rouviers (Martini MK 34-Toyota), 7,2 Sekunden vor Valerio Leone (March 743-Toyota), 16,8 Sekunden vor Thomas Weidel (Ralt RT 3/84-VW Brabham Judd) sowie dem Trio Falk Künster (GRD F 373-Toyota), Stefan Scho (Ralt RT 3/84-VW Spiess) und Tom Olsen (Martini MK 39-Alfa Romeo) innerhalb von nur 2,2 Sekunden. Heinz Lange gewann erneut die HRA GO1-Klasse, Senior Axel Pilz als diesmal Elfter Gesamt erneut die HRA GO7-Klasse, Gerd Reinprecht schlug noch einmal Werner Fischer in der HRA GO4-Klasse. Nach einem Getriebeschaden bereits in der zweiten Runde des ersten Rennlaufes hatte dann der HRA GO3-Klassensieger Jürgen Meyer im Reynard SF 86 im zweiten Durchgang „einen Heidenspaß, von hinten startend auch etliche Formel-3-Fahrzeuge noch vor Fallen der Zielflagge zu überholen“. Sein Hauptkonkurrent hier, Burkhard Metzger, konnte zu den Rennläufen gar nicht mehr antreten, er konnte heilfroh sein, einem Qualifying-„Abflug“ in „Eau Rouge“ entkommen zu sein, ohne sich ein Haar zu krümmen.
Die Rennläufe der Sports2000-HRA GO6-Klasse wurden in Spa im Rahmen der „FHR 100 Meilen Trophy“ ausgefahren. Und schon das Qualifying hier offenbarte eine hohe Konkurrenzdichte in der Klasse, die ersten Fünf lagen nur innerhalb von 3,6 Sekunden: Harald Thönnes (Swift DB 2-Ford, 2.47,523 Minuten, Schnitt 150,5 km/h), Elio Cocciarelli (Tiga SC 85-Ford, 2.47,926), Harald Schmeyer (Lola T 492-Ford, 2.49,480), Roberto Cocciarelli (Tiga SC 84-Ford, 2.50,632 und Volker Böhm (Swift DB 2-Ford, 2.51,125). Besonderes Pech hatte dabei noch der Sechstschnellste Thomas Hardy (Shrike P 15-Ford, 2.57,246), der in „Blanchimont“ ohne Vorwarnung auf einer Ölspur ins Kiesbett geradezu „torpediert“ wurde und hernach den Shrike mühevoll mit Kehrschaufeln von ganzen Steinhaufen befreien musste. Die beiden getrennt gewerteten Läufe innerhalb eines Rennens komplett boten dann auch insbesondere in „Eau Rouge“ so manchen sehenswerten Sports2000-„Geschwaderflug“ und wurden von Harald Thönnes vor Harald Schmeyer und Elio Cocciarelli gewonnen.
Ergebnisse und Bilder online.
Detailierte Ergebnise:
http://raceresults.nu/Results/organisator/2018?evenement=Spa+Francorcham...
Siegerehrung, Grid girls und zwischen den Rennen:
Rennen 2 Formel:
Rennen 1 Formel:
https://www.facebook.com/pg/HRA-Historic-Racecar-Association-27892046442...
Qualifying Formel:
Sports 2000:
Vorschau | Anhang | Größe |
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Nennliste Sports2000.pdf | 49.09 KB | |
Nennliste SPA Formel.pdf | 7.35 KB | |
100 Meilen Trophy - Qualifying 1.pdf | 561.44 KB | |
100 Meilen Trophy - Qualifying 2.pdf | 560.94 KB | |
100 Meilen Trophy - Rennen.pdf | 563.14 KB | |
AvD Historic Race Cup - Qualifying 2.pdf | 266.58 KB | |
AvD Historic Race Cup - Qualifying 3.pdf | 273.13 KB | |
AvD Historic Race Cup - Rennen 2.pdf | 269.37 KB | |
AvD Historic Race Cup - Rennen 3.pdf | 270 KB |
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HRA Meisterschaft 2023
1. | H.Schmeyer | 112,32 |
2. | P.Andriessen | 85,66 |
3. | M.Hörter | 75,83 |
4. | J.Sihorsch | 67,33 |
5. | D.Hornung | 60,46 |
6. | A.Weiss | 57,9 |
7. | E.Cocciarelli | 48,6 |
8. | H.Langfermann | 48,2 |
9. | A.Hiller | 46,8 |
10. | K.Overman | 43,73 |